Seminarreihe: Pharmakogenetik und Pharmakogenomik in der Arzneimitteltherapie
Referenten:
Univ.-Prof. Dr. Matthias Schwab, Dr. Margarete Fischer-Bosch Institute für Klinische Pharmakologie, Stuttgart (IKP) und Abteilung für Klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Tübingen
Univ.-Prof. Dr. Martin Fromm, Direktor, Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Termine:
- Teil 1: 13.11.2025, 16:30 Uhr bis 17:30 Uhr
- Teil 2: 25.11.2025, 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Zielgruppe:
Patient:innen und Patientenvertreter:innen mit Interesse an klinischen Studien
Voraussetzungen:
keine, Teil 1 für Teil 2
Ort:
Online (Zoom, Link über die PEAK Akademie)
Anmeldung
Interessent:innen können sich über den folgenden Button in der PEAK Lernwelt registrieren und sich dort zum Online-Seminar anmelden. Bei Bedarf finden Sie hier eine Hilfestellung [Externe Teilnehmende | DKFZ Mitarbeiter:innen].
Teil 1: Grundlagen der Pharmakogenetik und Bedeutung für die Arzneimitteltherapie
Datum: 13.11.2025
Dieses Seminar führt allgemeinverständlich in das Thema Pharmakogenetik und Pharmakogenomik ein. Im Zentrum stehen die biologischen Grundlagen und deren praktische Relevanz für die Arzneimitteltherapie. Anhand von Beispielen wird aufgezeigt, warum Gene die Wirkung und Verträglichkeit von Medikamenten beeinflussen können und wie genetische Informationen bereits heute in der klinischen Praxis genutzt werden.
- Was ist die Erbsubstanz und welche Veränderungen können auftreten?
- Unterschied zwischen der Erbsubstanz von Patient:in und Tumor
- Methoden zur Untersuchung der Erbsubstanz
- Grundlagen: Verstoffwechslung und Transport von Medikamenten
- Beispiele: Arzneimittel mit verpflichtendem genetischem Test vor Therapiebeginn
Nach dem Seminar sind Sie in der Lage, …
- die Bedeutung genetischer Unterschiede für die Wirkung und Nebenwirkungen von Medikamenten zu verstehen,
- den Unterschied zwischen Erbsubstanz von Patient:in und Tumor zu erklären,
- grundlegende Methoden der genetischen Analyse zu benennen,
- Beispiele für Arzneimittel mit erforderlichem genetischen Test einzuordnen.
Teil 2: Klinische Anwendung pharmakogenetischer Tests
Datum: 25.11.2025
Der zweite Teil knüpft an die Grundlagen an und vertieft die klinische Anwendung pharmakogenetischer Tests. Es wird beleuchtet, welche Konsequenzen Testergebnisse für die Therapieentscheidung haben, wie Leitlinienempfehlungen umgesetzt werden und welchen Stellenwert die Pharmakogenetik in klinischen Studien hat – insbesondere auch in Studien am NCT.
- Konsequenzen eines genetischen Tests für die Therapie (z. B. Dosisanpassung, alternative Medikamente)
- Bedeutung von Leitlinienempfehlungen
- Integration pharmakogenetischer Diagnostik in klinische Studien
- Einfluss auf die Arzneimittelentwicklung
- Rolle der Pharmakogenetik im Vergleich zur Bestimmung von Plasmaspiegeln
- Gesetzliche Rahmenbedingungen und Implementierung in der klinischen Praxis
- Bedeutung des Begriffs Pharmakovigilanz im Zusammenhang mit der Pharmakogenetik
Nach dem Seminar können Sie…
- Konsequenzen pharmakogenetischer Tests für die Therapie erläutern,
- Leitlinienempfehlungen im Kontext genetischer Diagnostik verstehen,
- den Nutzen pharmakogenetischer Diagnostik in klinischen Studien aufzeigen,
- gesetzliche Rahmenbedingungen und Aspekte der Umsetzung in der Praxis benennen.
Referenten

Univ.-Prof. Dr. Matthias Schwab
Dr. Margarete Fischer-Bosch Institute für Klinische Pharmakologie, Stuttgart (IKP) und Abteilung für Klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Tübingen
Matthias Schwab studierte Medizin in Erlangen, schloss, bevor er an das Dr. Margarete Fischer-Bosch Institut in Stuttgart zur weiteren beruflichen Ausbildung wechselte, seine Facharztweiterbildung zum Arzt für Kinder- und Jugendmedizin in Nürnberg und Erlangen ab. 2007 übernahm er die Leitung des IKP und der Abteilung für Klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkte sind die pharmakologische Genomforschung und deren Bedeutung für die personalisierte Medizin (Pharmakogenomik). Matthias Schwab wurde vielfach ausgezeichnet (z.B. Galenus-von-Pergamon Preis, Pfleger-Preis) und ist Mitglied der Leopoldina, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur sowie der Academia Europaea. Seit 2018 ist der Adjunct Professor an der Jerevan Universität, Armenien.

Univ.-Prof. Dr. Martin Fromm
Direktor, Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie
Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Martin Fromm studierte Medizin in Erlangen, begann seine berufliche Laufbahn am IKP (Stuttgart), war Postdoktorand an der Vanderbilt University in Nashville, USA, und übernahm 2004 als Direktor die Leitung des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität Erlangen-Nürnberg. Er ist Lehrstuhlinhaber für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimitteltherapien, v.a. auch von Krebsmedikamenten. Dabei untersucht er auch Ursachen von Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln. Martin Fromm erhielt eine Reihe von Auszeichnungen und Ehrungen, u.a. den Paul-Martini-Preis und ist Mitglied der Academia Europaea.