Nationale Konferenz
Patienten als Partner der Krebsforschung
Nächster Termin:
18. bis 20. September 2026 in Essen
Über die Patienten-Experten Konferenz
Die jährlich stattfindende Nationale Konferenz „Patienten als Partner der Krebsforschung“ des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) ist zu einem wichtigen Forum für Austausch, Perspektivwechsel und gemeinsames Lernen geworden. Seit 2022 treffen hier Patient:innen, Ärzt:innen und Forschende auf Augenhöhe zusammen – offen, ehrlich und engagiert. Ziel ist es, die Krebsforschung so zu gestalten, dass sie die Erfahrungen, Bedürfnisse und Lebensrealitäten der Betroffenen noch stärker einbezieht.
Termin für 2026 vormerken!
Die nächste Konferenz „Patienten als Partner der Krebsforschung“ findet vom 18. bis 20. September 2026 in Essen statt.
Freuen Sie sich auf drei Tage voller inspirierender Vorträge, interaktiver Workshops und lebendiger Diskussionen rund um die aktive Mitwirkung von Patient:innen in der Krebsforschung. Nutzen Sie die Gelegenheit, um sich mit Forschenden, Ärzt:innen und anderen Patientenvertretenden zu vernetzen und gemeinsam die Zukunft der Krebsforschung patientenzentriert mitzugestalten.
Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm folgen – merken Sie sich den Termin schon jetzt vor!
Kontakt
Bei Fragen zur Konferenz steht Ihnen die Koordinatorin der NCT Patientenbeteiligung gerne zur Verfügung:
Dr. Annette Schilling, Tel.: +49 6221 42-1598, nct-patientenbeteiligung-at-dkfz.de
Die Konferenz bietet
inspirierende Vorträge und Diskussionen
interaktive Workshops
Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung
viel Raum für Austausch und Vernetzung
Stimmen zur Patienten-Experten Konferenz 2025
Was schätzen Sie als Medizinerin besonders an der jährlich stattfindenden Konferenz?
Für mich als Ärztin in der klinischen Forschung in der Chirurgie war die Teilnahme an der Patientenexpertenkonferenz des NCT eine außergewöhnlich bereichernde Erfahrung. Mir wurde deutlich, wie wichtig es ist, Patientinnen und Patienten bereits früh in klinische Studien einzubeziehen, um Ergebnisse zu erfassen, die für sie wirklich zählen.
Besonders beeindruckt hat mich die offene Atmosphäre – geprägt von echtem Interesse und Austausch auf Augenhöhe. Die Stimme von Patientenvertretenden eröffnet einen Blickwinkel, den wir Ärztinnen und Ärzte ohne eigene Betroffenheit gar nicht einnehmen können – und genau darin sehe ich ihren unschätzbaren Wert für die Forschung. Im persönlichen Austausch habe ich außerdem viel über ihre Arbeit, zum Beispiel in Ethikkommissionen, erfahren – Anregungen, die ich ganz sicher in meine künftigen Anträge mitnehmen werde. Die Vielfalt der Teilnehmenden war mitunter herausfordernd – und zugleich der Grund, warum die Diskussionen so bereichernd waren. Ich wünsche mir, dass künftig mehr Ärztinnen und Ärzte an solchen Formaten teilnehmen – denn nur gemeinsam können wir Forschung gestalten, die wirklich im Sinne unserer Patientinnen und Patienten ist.
Welche Rolle spielt die Patienten-Experten Konferenz für die Weiterentwicklung der Patientenbeteiligung in Deutschland?
Für mich war die 4. Patienten-Experten Konferenz eines der wichtigsten Ereignisse für die Patientenbeteiligung im Jahr 2025, insbesondere die große Bandbreite an Möglichkeiten sich zu informieren, Erfahrungen auszutauschen und sich zu vernetzen. Die wachsende Anzahl an Teilnehmern auch über die Grenzen des NCT hinweg zeigt die Bedeutung der Konferenz für die Weiterentwicklung der Patientenbeteiligung.
Neben den Workshops, welche auf sehr unterschiedliche Art den Austausch von Erfahrungen ermöglichten, waren für mich die Praxisimpulse ein Highlight. Hier wurde gezeigt wie mit viel Engagement und Begeisterung aus Beteiligung echte Gestaltung und sogar eigene Projekte werden können. Ich freue mich, dass wir im nächsten Jahr mit Essen einen weiteren NCT Standort kennenlernen können.
Wie verbindet die Konferenz wissenschaftliche Erkenntnisse mit Alltagserfahrungen von Patient:innen?
Ich habe bisher nur online an Konferenzen teilgenommen, die mir sehr viel Information gegeben haben, aber ich habe in dieser Konferenz gemerkt, dass das „Networking“, das Treffen auf Gleichgesinnte und Erkrankte sehr wichtig und hilfreich ist. Es wäre toll, wenn die Stimmung mit diesen vielen Menschen, die ein hartes Schicksal hinter sich haben, aber durchweg fröhlich, gut und gesund aussehend, offen und hilfsbereit sind, in die Öffentlichkeit getragen werden könnte.
Alle Betroffenen hoffen für sich und ihre Mitpatientinnen und -patienten, dass es „noch ein Fläschchen im Giftschrank“ gibt, wenn Therapien nicht mehr wirksam sind und/oder Rezidive auftreten. Bei der Konferenz wurde sehr anschaulich gezeigt, dass früher hoffnungslose Fälle heute gute Überlebenschancen haben, wenn nicht gar eine Totalremission möglich ist. Besonders gut hat mir der Vortrag „Das Biest zähmen“ gefallen. Wer das Wort Krebs als nicht Betroffener hört, wird immer ganz ernst und traurig und es tut sehr gut, wenn auch in ernsten Lebenslagen Humor ein guter Freund ist. Die Workshops waren eine Auflockerung, da die Blöcke vorher eine extrem hohe Konzentration forderten.
Ein letztes Highlight waren die Vorträge zu Krebsprävention mit Substanz, die sehr viel wissenschaftlicher und detaillierter waren als alles, was ich vorher gehört habe. Hier wurde erklärt, was gute Ernährung oder Bewegung molekularbiologisch macht, und ich bin am Montag wieder hoch motiviert zu meinem Muskelaufbau gegangen. Ich weiß jetzt, was beim Training in meinem Körper passiert.
Wie fördert die Patienten-Experten Konferenz den bundesweiten Austausch zwischen Patientenvertretenden, Forschenden und Mediziner:innen?
„Die Konferenz ist ein tolles und wichtiges Format, um deutschlandweit in den Austausch mit Patientenvertretenden und Fachpersonen zu kommen und voneinander zu lernen. Patientenbeteiligung ist zum Glück nicht mehr nur eine Floskel, sondern gelebte Realität, aber noch nicht fest in allen klinischen Strukturen verankert.
Besonders positiv empfinde ich an der Konferenz den Austausch untereinander, vor allem in den Workshops, denn wir Patientenvertretenden können viel voneinander lernen.
Herausstellen würde ich in diesem Jahr die Heterogenität der Teilnehmenden, es waren sowohl erfahrene Patientenvertretende als auch absolute Anfänger:innen auf dem Gebiet dabei – was eine tolle Entwicklung ist, die Expert:innen aber vor die Herausforderung stellt, alle bei dem jeweiligen Wissensstand abzuholen. Besonders positiv ist uns vom WTZ aufgefallen, dass die Vortragenden zum großen Teil hervorragende Präsentationen hatten und laiengerecht vorgetragen haben. Einen ganz lieben Dank möchte ich an das Organisations-Team aussprechen, die Konferenz war wunderbar organisiert und die Themen up to Date!
Warum ist der Austausch zwischen Forschung, Klinik und Patientenvertretung so entscheidend für die Zukunft der Krebsmedizin?
Ich habe die Konferenz als wertvolle Gelegenheit empfunden, verschiedene Perspektiven aus Klinik, Forschung und Patientenvertretung zusammenzubringen. Besonders positiv habe ich wahrgenommen, dass in aktuellen Forschungsprojekten zunehmend individuelle Biografien von Patientinnen und Patienten als Grundlage für Forschung genutzt werden – ein Ansatz, der nicht nur fachlich interessant ist, sondern auch einen echten Nutzen für Patient:innen der Zukunft haben wird.
Ich habe von der Konferenz mitgenommen, dass die Einbindung von Patient:innen in die Krebsforschung zunehmend Aufmerksamkeit erhält, aber noch viel Entwicklungspotenzial birgt. Insbesondere, wenn es um die langfristige Einbeziehung von Betroffenen in Forschungsprojekte geht, gibt es meiner Ansicht nach noch einige Brücken zu bauen, um Patientenvertretung künftig noch wirksamer zu gestalten.
Die Konferenz ist wichtig, weil sie Forschende, Behandelnde und Patient:innen in den Austausch bringt und so zu einem Perspektivwechsel aller Beteiligten einlädt. Dies ist besonders in der Onkologie von großer Bedeutung, da nicht nur eine Krebsdiagnose, sondern häufig auch onkologische Therapien das Leben von Patient:innen nachhaltig verändern – zumeist ein Leben lang. Ich wünsche mir, dass die Konferenz auch zukünftig diesen Kommunikationsraum offenhält und um die Perspektive von Überlebenden einer Krebstherapie im Kindes- und Jugendalter erweitert.